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CO2-Berechnungsbeispiele

Lernen findet auch außerhalb von Schule statt, z. B. in der Familie oder in der Freizeit. Also kann auch überall ein starkes CO2-Bewusstsein entwickelt werden, dies ist die Grundlage für die Ausbildung eines CO2-armen Lebensstils. Die folgenden Beispiele greifen alltagsrelevante Themen auf, die in den Schulen leicht umgesetzt werden können. 

#1: Klimafreundlich zur Schule

Wusstet Ihr, dass der Anteil des Straßenverkehrs an den verkehrsbedingten Emissionen bei über 95% liegt?

Ihr könnt als Projektgruppe einen autofreien Tag an Eurer Schule initiieren. Die ganze Schule kommt zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Fahrgemeinschaften. Die Projektgruppe sorgt für Akzeptanz und organisiert den Ablauf des autofreien Tags.

CO2-Ersparnis
Eine Schule, die ihre gesamten Anfahrtskilometer von 1.000 km auf 400 km reduziert, spart an einem einzigen Tag 120 kg CO2 ein (0,2 kg pro km).

#2: Kochen ohne Knochen

Wusstet Ihr, dass Eure Schule knapp 1000 kg CO2 einsparen kann, durch einen fleischlosen Tag in der Schulmensa?

Die Projektgruppe organisiert einen einmalig exemplarischen oder dauerhaft institutionalisierten fleischfreien Tag in der Schule. Sie recherchiert zum Beispiel zu alternativen Ernährungsformen, identifiziert die lokalen Lieferketten und macht Öffentlichkeitsarbeit für eine veränderte Schulverpflegung. Das Projektteam recherchiert Unternehmen in der Nähe.

CO2-Ersparnis
Eine Schule mit 500 Mittagsportionen à 100 g Rindfleisch, die an einem Tag das Rindfleisch durch regional-saisonales Gemüse ersetzt, spart 975kg CO2 an einem Tag (20 kg pro kg Rindfleisch). 

#3: Papierwende im Klassenzimmer

Wusstet Ihr, dass Ihr mit drei Blatt Recyclingpapier eine Kanne Tee kochen könnt?

60 Schulhefte aus Recyclingpapier, also zwei Klassensätze, sparen rund ein Vollbad Wasser.
Weltweit jeder fünfte gefällte Baum landet in der Papierherstellung. Davon ist wiederum jeder Fünfte ein unwiederbringlicher Urwaldbaum. Die anderen stammen aus naturferner Forstwirtschaft. Immer wenn Ihr Hefte oder Papier kauft, habt Ihr die Wahl, statt Frischfaserpapier lieber Recyclingpapier zu kaufen.

CO2-Ersparnis
Ob Schulhefte, Malblöcke oder das Büropapier der Verwaltung – Schulen sind Großverbraucher. Würden allein die nächsten Zeugnisse für die rund neun Millionen Schüler*innen in Deutschland jeweils auf einem DIN A 4 Blatt Recyclingpapier gedruckt, ergäbe das im Vergleich zu Frischfaserpapier eine Einsparung von über 84.000 Kilogramm Holz und knapp 1,5 Millionen Liter Wasser.

#4: Verzicht auf Plastiktüten

Wusstet Ihr, dass in Deutschland durchschnittlich 70 Plastiktüten pro Jahr und Person verbraucht werden?

Hier stellen wir Euch ein Projektbeispiel für Eure Schule vor, um den Tütenverbrauch zu verringern und zum Umdenken anzuregen:
Eure Projektgruppe hat zum Ziel, bei 100 Schüler*innen diesen Verbrauch zu halbieren. Inhalt des Projekts ist, zum Beispiel, die Gestaltung von Stoffbeuteln oder die Herstellung von wiederverwendbaren Upcycling-Tragetaschen.

CO2-Ersparnis
Die Reduktion der Plastiktüten steht symbolisch für eine Einsparung von 350 kg CO2 (50 gr pro Tüte).

Hier könnt Ihr Euch einen lustigen Filmspot zum Thema ansehen:
http://www.youtube.com/watch?v=51r4lNX2tUQ&playnext=1&list=PL8A7A22838D8F6380&index=26

#5: Plastikfreie Schulpause

Wusstet Ihr, dass Schüler*innen im Durchschnitt ca. 30 kg Abfälle pro Jahr durch Mittagessen verursachen, die auf der Müllhalde landen?

Das ist ein Durchschnittswert von ca. 669 kg pro durchschnittlichem Klassenzimmer.

Es hilft schon, wenn auf Einwegverpackungen verzichtet wird. Wenn Ihr wiederverwendbare Beutel, Behälter, Besteck und Flaschen verwendet, werdet Ihr weniger Abfall (Essensreste und Verpackungen aller Art) verbrauchen. Eine gute Vorausplanung hilft Euch dabei: Nehmt Euch ein paar Minuten und erstellt zusammen eine Liste der gesunden Alternativen, die Ihr einkaufen wollt. Wählt eine Vielfalt an gesunden Alternativen für Euch und Eure Familie. Wie oft gehen wir in den Supermarkt und am Ende stehen wir da mit Dingen, die wir gar nicht kaufen wollten? Eure Liste ist Eure Erinnerung an das, was Ihr wirklich braucht.

#6: Nachhaltige Schulcafeteria

Wusstet Ihr, dass unsere Ernährung insgesamt mit etwa 18% zum gesamten CO2-Ausstoß beiträgt?

Höchste Anteile dabei haben die Produktion tierischer Lebensmittel, die Einkaufsfahrten, die Lagerung, die Zubereitung, der Handel und der Transport von Lebensmitteln. Deshalb empfehlen wir, auch in der Schulcafeteria oder am Schulkiosk, saisonale und regionale Lebensmittelangebote mit kurzen Transportwegen zu bevorzugen, auf Mehrportionengebinde und wiederverwertbare Verpackungsmaterialien zu achten und Mehrweggeschirr oder essbare Schälchen einzusetzen. Bittet Euren Pächter, saisonal frisches Obst und Gemüse aus der Region einzukaufen, wenn es auch Saison hat. D.h. wenn es im Freiland ohne energieaufwändig beheizte Treibhäuser erzeugt wird.
CO2 in gr pro kg Lebensmittel
Tomaten (außerhalb der Saison): 3.150 oder Tomaten (innerhalb der Saison): 350

#7: Richtig heizen im Schulgebäude

Wusstet Ihr, dass eine auch nur 1°C höhere Raumtemperatur (also zum Beispiel 21°C statt 20°C), etwa 6% mehr Heizenergie verbraucht?
Wenn es in Eurem Klassenraum wärmer ist als nötig, könnt Ihr die Temperatur mit den Thermostatventilen an der Heizung herunterregeln. Wenn das nicht geht (zum Beispiel, weil es keine Thermostatventile gibt oder sie kaputt sind), bittet die Hausmeisterin oder den Hausmeister die Heizung einzustellen. Bei Fragen zur optimalen Einstellung der Thermostate findet Ihr hier eine anschauliche Bedienungsanleitung: http://www.co2online.de/energie-sparen/heizenergie-sparen/thermostate/thermostate-richtig-einstellen-bedienen/
Oder nehmt den Heizkessel Eurer Schule unter die Lupe oder überlegt, welche Brennstoffe besonders wenig Kohlendioxid erzeugen. Außerdem könnt Ihr Fenster und Türen besser isolieren, Eure Klassenzimmer richtig lüften (zum Beispiel keine Dauerkippstellung)  und nicht alle Räume und Flure in der gleichen Temperatur heizen. Denn in jeder Schule gibt es auch Räume, wo Schülerinnen und Schüler sich nur kurz aufhalten wie zum Beispiel in den Toiletten. Oder in der Turnhalle, in der ihr nicht wie in anderen Klassenräumen sitzt, sondern Euch bewegt. In diesen Räumen kann es ruhig  kühler sein, hier reichen 15°C bis 18°C aus.
CO2-Ersparnis
1°C niedrigere Raumtemperatur spart 6% der Heizkosten und 6% Kohlendioxid, das ansonsten in die Atmosphäre geblasen wird.

#8: Richtig Strom sparen im Schulgebäude I

Wusstet Ihr, dass Ihr mit einfachen Geräten (zum Beipiel mit dem Energiemonitor aus dem AktionKlimaMobil) tatsächlich erzielte CO2-Einsparungen berechnen könnt?

Je detaillierter ihr euren Energieverbrauch im Vorfeld analysiert, desto leichter könnt ihr Energie sparen und eure CO2-Emissionen senken: Welche Geräte haben einen Stand-by-Verbrauch? Lohnt es sich, ein Altgerät gegen ein energiesparendes Neugerät auszutauschen? Mit einem Energiemonitor zum Beispiel kann leicht der Stromverbrauch eines Geräts gemessen werden. Er schaltet sich beim Einstecken in die Steckdose automatisch ein. Ein Computer zum Beispiel hat einen relativ konstanten Stromverbrauch. Hier reicht es aus, den aktuellen Stromverbrauch zu messen. Geräte wie Kopierer, Drucker und Kaffeemaschinen haben einen unregelmäßigen Stromverbrauch. Bei diesen Geräten ist es sinnvoll, den Verbrauch einen ganzen Tag lang zu messen. Denn jede verbrauchte Kilowattstunde Strom setzt CO2 frei.
Die Emissionen des deutschen Strommix betragen durchschnittlich 0,6 kg/kWh. Mit dieser Zahl könnt ihr also rechnen!

#9: Richtig Strom sparen im Schulgebäude II

Wusstet Ihr: Je älter ein Elektrogerät ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es einen höheren Stand-by-Stromverbrauch aufweist als ein neueres Gerät?

Computer und Drucker können richtige Stromfresser an Eurer Schule sein. Denn auch im Stand-by-Betrieb sind sie nicht wirklich ausgeschaltet. Dies kann mit einem Strommessgerät ganz leicht festgestellt werden. Mit einer Zeitschaltuhr oder einer ausschaltbaren Steckdosenleiste zum Beispiel lassen sich Stand-by-Betriebe vermeiden.

CO2-Ersparnis
Mit einer Zeitschaltuhr oder einer ausschaltbaren Steckdosenleiste können rund 100 Euro und 220 Kilogramm CO2 eingespart werden (bei 5 Geräten mit je 10 W Stand-By Leistung/Jahr).

#10: Richtig Strom sparen im Schulgbäude III

Wusstet Ihr, dass der für die Beleuchtung notwendige Strom einen Großteil des gesamten Verbrauchs einer Schule ausmacht?

Wo brennt unnötig Licht? Wo kann ich Glühbirnen gegen Energiesparlampen bzw. LED-Lampen austauschen? Sie verbrauchen im Durchschnitt rund 80 Prozent weniger Strom. Die voraussichtliche Lebenserwartung der Lampen liegt bei 8.000 bis 12.000 Stunden, das sind acht- bis zwölfmal so viele Stunden als bei vergleichbaren konventionellen Glühbirnen. 
Außerdem kann mit Hilfe eines Luxmeters die unterschiedlichen Beleuchtungsstärken gemessen werden (in Lux). Jede Tätigkeit und jeder Arbeitsplatz erfordert eine andere Lichtintensität. Die Beleuchtung in den Unterrichtsräumen sollte zum Beispiel heller sein als die Flurbeleuchtung. In der Regel sind Beleuchtungsstärken von 300 bis 500 Lux ausreichend.

CO2-Ersparnis
Stromsparen wirkt sich direkt auf die CO2-Emissionen aus. Je eingesparter Kilowattstunde Strom vermeidet Ihr 0,6 kg CO2.